Vor rund 10 Jahren wollten die kantonalen Polizeidirektoren (KKJPD) für Auswärtsfans das Kombi-Ticket einführen. In den Gästesektor des Stadions gekommen wäre nur, wer mit dem offiziellen Extrazug angereist wäre, inklusive Kontrollen beim Einsteigen in den Zug und Begleitung durch die Polizei. Besonders die heutige Justizministerin Karin Keller Sutter, damals Justizdirektorin in St. Gallen und Präsidentin der KKJPD, machte sich am 20. Juni 2011 für dieses Wundermittel Kombi-Ticket stark.
Diese blödsinnige Idee mit «Gefangenenzügen» wurde selbstverständlich nie umgesetzt, aber im Jahr 2019 erinnerte sich Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie der Stadt Bern, an diese Möglichkeit, und flugs schrieb er vor, dass für den Cupfinal am 19. Mai 2019 nur Kombi-Tickets verkauft werden dürfen.
Allerdings hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Weil derartige Tickets grundlos in die Bewegungsfreiheit der Matchbesucher eingreifen, verkaufte die «Muttenzerkurve» eigene Tickets für den Sektor des FC Basel. Geplant wäre gewesen, dass am Cupfinal mindestens 2,000 Besucher mit diesen Tickets vor dem Stadion aufmarschieren und irgendwie ins Stadion gelangen würden.
So weit kommt es aber nicht, die Modalitäten wurden angepasst: Mit einem Ticket für 50 Franken kann man ab jeder Station der SBB mit einem beliebigen Zug nach Bern fahren, sich den Cupfinal zu Gemüte führen und anschliessend mit einem beliebigen Zug an irgendeine Station der SBB zurückfahren. Inbegriffen sind auch Bus und Tram in Bern.
So hat sich das Karin Keller Sutter vermutlich nicht vorgestellt. Immerhin reduzieren diese Kombi-Tickets den CO2-Ausstoss und das Verkehrschaos rund um das Autobahnkreuz Bern-Wankdorf, weil eine Fahrt nach Bern mit dem Privatauto finanziell nicht attraktiv ist.
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