Dienst ÜPF plant Flatrate für Telefonüberwachungen

4. Januar 2019

Staats­an­wäl­ten ist Te­le­fon­über­wa­chung seit je­her zu teu­er. Am liebs­ten wol­len sie gra­tis Te­le­fo­ne über­wa­chen dür­fen, dann könn­ten sie nach Lust und Lau­ne schnüf­feln und müss­ten sich nicht um Bud­gets küm­mern.

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Ob­wohl die Ge­büh­ren für Fern­mel­de­über­wa­chun­gen durch den Dienst ÜPF im Früh­jahr 2018 er­höht wor­den sind, be­trägt der Kos­ten­de­ckungs­grad le­dig­lich mick­ri­ge 44 Pro­zent. Weil auf­grund des ver­schärf­ten Über­wa­chungs­ge­set­zes beim Dienst ÜPF auf­ge­rüs­tet wird, stei­gen die Ge­samt­kos­ten von heu­te 29 Mil­lio­nen Fran­ken jähr­lich auf ge­schätz­te 50 Mil­lio­nen Fran­ken im Jahr 2021.

Durch die hö­he­ren Aus­ga­ben des Diens­tes ÜPF wird der Kos­ten­de­ckungs­grad der Fern­mel­de­über­wa­chung wei­ter sin­ken. Trotz­dem wol­len Staats­an­wäl­te we­ni­ger für die Über­wa­chung be­zah­len. Aus die­sem Grund hat­te der Bun­des­rat im No­vem­ber 2017 ei­ne Ar­beits­grup­pe un­ter Lei­tung des Diensts ÜPF ein­be­ru­fen, um Auf­wand und Hö­he der Ge­büh­ren zu über­prü­fen. Dar­in ver­tre­ten wa­ren die Schwei­ze­ri­sche Staats­an­wäl­te-Kon­fe­renz (SSK) und die Po­li­zei­kom­man­dan­ten-Kon­fe­renz (KKPKS), die In­ter­net- und Te­le­fon­an­bie­ter so­wie der Bund mit Bun­des­an­walt­schaft und Nach­rich­ten­dienst. Die­se Ar­beits­grup­pe schlägt vor, dass pau­scha­le Ge­büh­ren ein­ge­führt wer­den. Je­der Kan­ton be­zahlt nur noch ein­mal jähr­lich für die Über­wa­chun­gen und Aus­künf­te. Wie viel ein Kan­ton be­zah­len muss, er­gibt sich aus ei­nem Ver­teil­schlüs­sel, der zum Bei­spiel aus dem Auf­wand der Ver­gan­gen­heit er­rech­net wird.

Die­se Flat­rate für Te­le­fon­über­wa­chun­gen hät­te un­wei­ger­lich zur Fol­ge, dass Staats­an­wäl­te ver­mehrt auf die­ses Mit­tel zu­rück­grei­fen wür­den und für je­de Ba­ga­tel­le ei­ne Fern­mel­de­über­wa­chung an­ord­nen wür­den.

 

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